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Ziele
 

Im April 2024 wurde die Japanische Schule für Herkunftssprache und Kultur Rhein Main  eröffnet, als Nachfolgerin des Japanischen Instituts für Herkunftssprache und Kultur "Hidamari". Die Schule wird von Freiwilligen aus dem Kreis der Eltern von "Hidamari" geleitet.

Ziel der Schule ist, kleine Gruppen von Schülern dabei zu unterstützen, die japanische Sprache als ererbte Sprache zu erwerben und ihre Vertrautheit mit der japanischen Kultur zu vertiefen.

Wir planen, eine öffentlich-rechtliche Körperschaft zu gründen, damit die Schule langfristig Kinder mit japanischen Wurzeln, die im Rhein-Main-Gebiet leben, dabei unterstützen kann, ihre Japanisch-Kenntnisse aufrechterhalten (und weiterentwickeln/ausbauen) zu können.

Lebendiges Japanisch, Förderung der Selbstständigkeit und Erleben der japanischen Kultur stehen im Mittelpunkt.

Philosophie der Schule

Ein Raum, in dem die Schüler...

  • ererbtes Japanisch als lebendige und alltagstaugliche Sprache lernen können.

  • sich entwickeln können um eigenständig zu denken, lernen und handeln.

  • auf japanisch lernen und japanische Kultur erleben können.


Unterrichtsphilosophie

  • In der Unterstufe werden den Schülern die Grundlagen der japanischen Sprache anhand von Lehrbüchern vermittelt. Ab der Oberstufe werden die Schüler mit dem Ziel unterrichtet, ihr Bewusstsein für Japanisch als ererbte Sprache zu fördern. 

  • Uns ist es wichtig, dass die Kinder das Gefühl haben „ich will Japanisch lernen" und nicht „ich muss Japanisch lernen". Wir bieten den Kindern Themen, die sie interessieren, damit sie mit Freude und Motivation lernen können.

  • Wir unterrichten die Kinder mit Materialien, die Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben abdecken, damit sie mit allen fünf Sinnen lebendiges Japanisch lernen.

  • Wir bieten den Kindern Gelegenheit, mit Japan und der japanischen Kultur vertraut zu werden, indem sie bei uns traditionelle jahreszeitliche Feste und Bräuche selbst erleben können.

  • Wir schaffen eine Umgebung, in der die Kinder ihre Meinung frei und lebendig miteinander austauschen können, und fördern damit ihre Fähigkeit, die japanische Sprache selbstbewusst anzuwenden.

1. Was versteht man unter „ererbte Sprache / Heritage Language“?

 

Ererbte Sprache ist nicht die Hauptsprache der Region oder des Bildungssystems eines Landes, sondern die Sprache die in der Familie oder Gemeinschaft, zu der man gehört, gebräuchlich ist.

Die ererbte Sprache kann somit auch als zweite Muttersprache bezeichnet werden.

Bei einem Kind, das in einer nicht-muttersprachlichen Sprachumgebung aufwächst, ist eine Unterscheidung in "ererbte Sprache“ und „Landessprache“ angemessener, als die Unterteilung in Muttersprache und Fremdsprache.

 

Ererbte Sprache: Die Sprache, mit der zumindest ein Elternteil aufgewachsen ist

Lokale Sprache: Die Sprache, die im erzieherischen und öffentlichen Umfeld des Kindes täglich verwendet wird

 

  •  Ein Kind kann mehr als eine ererbte Sprache haben, z.B. wenn die Muttersprache der Eltern eine andere ist als die Landessprache.

  • Auf der ganzen Welt werden somit verschiedene Sprachen als ererbte Sprachen erlernt.

 

2. Unterschiede zwischen Unterricht in der Landessprache und Fremdsprachenunterricht

 

Erwerb der Landessprache

Das Kind erwirbt die Sprache, von der es kontinuierlich im Elternhaus, in der Schule und in der Gesellschaft umgeben ist.

  • Die grundlegenden Satzmuster werden ab dem Kleinkindalter und während der Schulzeit erworben.

  • Der situationsbezogene Gebrauch der Sprache wird zu Hause und im gesellschaftlichen Umfeld erworben.

  • Der Erwerb der Lese- und Schreibfähigkeit, das Leseverständnis und die Ausbildung der Sprachfertigkeit eines Erwachsenen erfolgen in der Schule.
     

Erwerb einer Fremdsprache

Minimale bis keine Kenntnis der Sprache

  • Aussprache, Grammatik, Wortschatz und Kultur werden systematisch im Klassenzimmer gelernt.

  • Die Gelegenheiten zum natürlichen Spracherwerb sind eingeschränkt.

3. Pädagogische Bedeutung und Ziele der Vermittlung von ererbter Sprache

 

  • Kommunikation mit Eltern und Verwandten. Falls die Eltern die Landessprache nicht fließend beherrschen, spielt die ererbte Sprache eine essentielle Rolle bei der Kommunikation zwischen den Eltern und Kindern mit der Gesellschaft.

  • Stolz auf die eigenen Wurzeln und Bewahrung der eigenen Kultur.

  • Sie hat erhebliche pädagogische Bedeutung, da sie eng mit der emotionalen Stabilität und der Identitätsbildung der Kinder während ihrer Entwicklung verknüpft ist.

  •  Weil es ihre eigene Sprache ist, haben die Eltern den Wunsch, diese an ihre Kinder weiterzugeben.

 

4. Herausforderungen der ererbten Sprache

 

Wichtigkeit der ererbten Sprache im Leben:

Welcher Wert der ererbten Sprache als Sprache zugemessen wird, hängt von ihrer sozialen Anerkennung ab.

Je stärker sich der Wert, der der ererbten Sprache zugemessen wird von dem der Hauptsprache unterscheidet, desto mehr nimmt die Priorisierung der ererbten Sprache ab, da die Hauptsprache im täglichen Leben durchgängig überwiegt.

Die Herausforderung für Unterricht in der ererbten Sprache besteht darin, den Lernenden zu vermitteln, wie wertvoll es ist, die ererbte Sprache zu erlernen.

 

Entscheidung der Eltern:

Die ererbte Sprache beginnt mit der Entscheidung der Eltern. Es ist die Sprache, die die Eltern an ihre Kinder weitergeben wollen. Die Herausforderung besteht darin, die Motivation der Kinder zum Lernen zu wecken. Im Klassenzimmer sind die Fähigkeiten und der Einfallsreichtum der Lehrkraft gefragt, zu Hause ist die aktive Lernunterstützung durch die Eltern, die japanische Muttersprachler sind, von entscheidender Bedeutung.

 

Unausgewogene Sprachkompetenzen:

Da die ererbte Sprache aus dem häuslichen Gebrauch erwächst, entwickelt das Kind die Sprachkomponenten Sprechen und Hören, aber die Sprachkomponenten Lesen und Schreiben, die kognitive Fähigkeiten erfordern, werden verzögert ausgebildet.

Hier besteht die Herausforderung darin, dieses Ungleichgewicht innerhalb des Spracherwerbs auszugleichen.

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